Erste Hilfe Kurs - Outdoor 2019

Dieser Bericht wurde zuerst auf der Website des SDW Landesverbands Brandenburg.

„HILFE!“ schallt es laut durch den Wald am Werbellinsee, sofort strömt eine Gruppe Hilfsbereiter aus. Eine atemlose Person kommt uns entgegen gestürzt. Zwischen schweren Atemzügen, berichtet sie von einer weiteren Person, die schwer verletzt weiter hinten im Wald liegt. Zügig müssen wir als angehende ErsthelferInnen eine schwerverletzte Person am Rande des Bewusstseins mit einem Stock im Auge und eine Person mit einem schweren Asthmaanfall versorgen. „Stopp! - Vielen Dank!“ löst Franziska Holze, die Trainerin der Outdoorschule Süd e.V., die Situation nach einigen Minuten auf und die Gruppe sammelt sich zur Nachbesprechung.

Als Teilnehmer darf ich am letzten Wochenende im September den Outdoor Erste Hilfe Kurs besuchen, den die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Brandenburg zusammen mit der Outdoorschule Süd am EJB Werbellinsee anbietet. Die Ausbildung richtet sich an Menschen, die gerne draußen unterwegs sind und eine solide Basisausbildung in erster Hilfe absolvieren möchten. Dabei geht es um verschiedene Szenarien: unterwegs als Leiter mit einer Kindergruppe, weit weg von medizinischer Versorgung irgendwo in Tadschikistan oder im Wald in Brandenburg, ganz ohne Handyempfang.

Die Outdoorschule Süd vermittelt mit ihrem Curriculum: „Erste Hilfe ist einfach!“ und bringt die TeilnehmerInnen hin zu einer Handlungs- und Entscheidungskompetenz, die Sicherheit für eventuelle Notfälle schafft. Obwohl die Draußen-Inhalte mit langen Rettungszeiten im Vordergrund stehen, kommen auch die „klassischen“ Inhalte vor, so dass dieser Kurs als reguläre Ausbildung für Betriebsersthelfer geeignet ist.

Waldpädagogen, Forstleute und viele andere müssen für ihren Beruf Kenntnisse in der Ersten Hilfe nachweisen. Um so besser, wenn sie diese mit für sie relevanten Szenarien praktisch üben können, wie in diesem Kurs. „Ich muss alle zwei Jahre zur Ersten Hilfe Ausbildung, da blieb bisher nie etwas hängen. Dies ist die erste Ausbildung, nach der ich mir zutraue in der Situation angemessen zu handeln. Das erste Mal, dass ich praktisch eine stark blutende Wunde versorgen musste; das erste Mal, dass ich eine Person mit eingetrübten Bewusstsein und Atemstörung versorgt habe und nicht nur auf einer Plastepuppe rumgedrückt habe“, so ein Teilnehmer in der Abschlussrunde.

Die Trainerin Franziska Holze begeistert mit ihrer unglaublichen Leistung. Sie stellt überzeugend diverse Notfallbilder nach, lässt sich immer wieder von den Teilnehmenden behandeln und kann aus jahrelangen Erfahrungen im Rettungsdienst und als Outdoortrainerin berichten. Die Menge der Inhalte ist für zweieinhalb Tage riesengroß - dank der klaren und gleichzeitig lockeren Art der Trainerin können alle Teilnehmenden den Inhalten folgen und fühlen sich nach dem Kurs in die Lage versetzt, sinnvoll erste Hilfe zu leisten.